Beiträge von marcopolo

    Die Hypothese, dass das Virus durch Mutationen schwächer wird, weil sein Ziel ja die stetige Vermehrung und nicht die Tötung des Wirtes ist, gibt es ja schon seit Beginn der Pandemie. Nun kann sich diese Hypothese bewahrheiten, weil ja mittlerweile die Datenlage sehr gut ist. Wenn man das genau so kommuniziert, ist das einfach nur eine weitere von vielen Hypothesen. Das einige Medien dies wieder verkürzt und reißerisch darstellen werden, ist eben so. Wie immer gilt es dann sich tiefergehend damit zu beschäftigen. Ein Unterschlagen solcher Thesen aus Angst vor unreflektierten Reaktionen wäre jedenfalls der falsche Weg und ein Armutszeugnis.

    Egal was für ein Modell das ist, wenn es mit schüco so weiter geht, werden sie die Alm bald in eine schöne futuristische Fassade verpacken und.rundum schließen. In Verbindung mit der Bundesliga doch eine super Werbung und die potentiellen Kunden kann man mit ins Stadion nehmen. Da wird bestimmt noch was in die Richtung kommen :)

    ^Solange man durch das Konzept das Infektionsrisiko unter einen definierten Wert drücken kann, ist es doch letztlich egal ob es ein Stadion oder eine Uni ist, was zählt ist das Konzept. Klar können wir bis zum Winter oder Frühling 2021 warten. Aber auf was? Einen Impfstoff wird es auch dann nicht geben, das Virus wird weiterhin da sein, nur das kulturelle Leben um Konzerte, Theater, Feste, Kirmes, große Sportveranstaltungen etc. wird unwiderruflich verloren sein. Wenn es also ein Konzept gibt, welches das Infektionsrisiko auf einen prozentualen Wert drückt, der dem normalen Lebensrisiken entspricht, sehe ich keine Bedenken. Ich sage ja nicht, dass wir alle leben sollen wie vorher, sondern einen neuen Umgang finden, der das Risiko kalkuliert und trotzdem einen gewissen Alltag zurück bring. Warum sperrt man sich solchen Gedanken kategorisch und zieht Italien oder USA ins Feld, bei denn andere Gemengelagen die Zahlen bestimmen, die für Deutschland so gar nicht zum tragen gekommen sind.

    Ich würde diese Idee erstmal sacken lassen und mich auf Konzeptideen einlassen statt (wie manche hier) alles wieder in Grund und Boden zu reden. Wie wurde hier auch massiv gegen den Restart gewettert. Und wem wurde nun was weggenommen? Wo waren die großen Fan Ansammlungen bis auf einige Ausnahmen. Also einfach nüchtern abwägen und dann durchziehen wenn Aufwand und Ertrag in Einklang stehen. Ich freu mich jedenfalls auf wie Bolle auf die Alm, und wenn ich da in so einer Plastik Kugel sitzen muss

    Meine Idee: Im Zuge des Abrisses der Almhalle gibt es endlich genügend Raum um den Stehplatzbereich über Block J zu erweitern. Deswegen gehen dann wohl einige Sitzschalen und Wellenbrecher drauf.
    Eins ist aber jetzt schon klar, wenn man die Baustelle sieht. Da wird ein sehr großzügiger Platz entstehen. Hoffe er wird dann auch sinnvoll und hochwertig genutzt.

    Ich kann diese Kritik vor dem Hintergrund unserer Geschichte auch nicht verstehen. Es hat sich doch bewahrheitet, dass es für uns wichtiger ist Kontinuität im Sponsoring zu haben, statt eines Strohfeuers bei dem man sich dann in Abhängigkeiten begibt und beim ersten Gegenwind wird wieder Abgesprungen. Schade, dass da kein Vertrauen gegenüber den Handelnden herrscht obwohl die Bilanz so klar für diese Taktik spricht.

    Und das selbe gilt in abgeschwächter Form für Autofahren, rauchen oder das böllern an Silvester. Auch da gefährde ich immer andere. Am Ende geht es ja immer um die Verhältnismäßigkeit. Und so falsch natürlich der emotionale Ausbruch in bielefeld war, so müssen wir doch zu einem gesellschaftlichen Leben mit dem Virus zurück finden. Ansonsten ist in ein paar Monaten das komplette kulturelle Leben tot.
    Man kann das ganze nämlich auch in dem Sinne sehen, dass beispielsweise die großen anti Corona Demos in Berlin und Stuttgart zu keinem signifikanten Mehranstieg von Infektionen geführt haben. Also durchaus deutlich wird, dass von solchen Großveranstaltungen im Freien keine große Gefahr ausgeht. Auf Grundlage dieser Erkenntnis könnte man dann wieder einen großen Teil des kulturellen Lebens ermöglichen.

    Wenn hier im Forum ein Mensch ist, der sich während dieser gesamten Krise ausnahmslos korrekt verhalten hat, der soll sich melden. Hier hat sich niemand doch mal mit Freunden getroffen, mal die Maske vergessen oder auf irgend eine Weise gegen die Regeln verstoßen? Der unterschied war ja nur, dass bei den Arminen die Kamera dabei war. ich finde die Kritik berechtigt, aber der moralische Unterton in Richtung „asozial“ ist falsch, weil sich letztlich niemand Komplett frei sprechen kann.

    Man kann jetzt hier vor Empörung nen Riesen Fass auf machen, oder einfach dieses Geschehen in den Kontext der gesamtgesellschaftliche Entwicklung stellen. In Köln, Berlin, Hamburg und Frankfurt gehen jedes Wochenende viel mehr Menschen unter Missachtung der Regeln feiern, und hier wird ein anlassbezogener Verstoß zerrissen wie sonst was. Wir haben hier in bielefeld schon ziemlich gut die Füße still gehalten, das können auch ein paar hundert feiernde Arminen nicht wegwischen.

    Wie in allen Lebenslagen ist auch hier eine differenzierte Betrachtung sinnvoll. Ich war auch gestern am Stadion und am Siggi, trotzdem habe ich stets auf Abstand geachtet und die beengten Bereiche gemieden. Aus meiner Sicht ist da ein Infektionsrisiko weitaus geringer, als wenn ich mich im Rahmen einer privaten Feier mit 10 Mann in ein Wohnzimmer setze. Eine große Zahl von Fans hat das so gehandelt wie ich. Klar, im Fokus stehen jetzt die, lass es 500-1000 Leute sein, die ein Pulk bilden und zusammen feiern. Das ist definitiv falsch gewesen. Wenn sich aber ein großer Teil der Fans mit Abstand an die Straße stellt, nen Autokorso macht oder Ähnliches, finde ich die allgemeine Verunglimpfung falsch.


    Abgesehen davon mussten eben nach wochenlangem Füße still halten, die Emotionen bei einigen raus. Guckt nach Bremen, Dresden, Liverpool, Schalke, da waren wir nicht die einzigen. Hoffentlich komme wir mit dem blauen Auge davon. In diesem Sinne, einfach mal freuen.

    Wir können ja mal die Jungs in der Fleischfabrik fragen, ob sie freiwillig zu Hause bleiben können... Ich glaube es gibt wenig Menschen in Deutschland, die unter besseren Bedingungen wieder ihren Beruf antreten können. So eine engmaschige medizinische Versorgung und regelmäßige Screenings bekommt fast niemand, weswegen es außer dem Risikogruppenargument wenig andere gibt.
    Warum es manchen so schwer fällt, nun 9 Spiele auf den sauren Apfel zu beißen und dadurch dann aber die Grundlage für eine halbwegs normale Folgesaison gelegt wird, verstehe ich nicht. Ich kann ja auch nicht mehr normal einkaufen, ins Kino gehen, ein Bier trinken gehen oder meinen normalen Breitensport betreiben. Also alles soll verändert Hochfahren nur der Fußball nicht?
    Und ich bin mir sicher in ein paar Monaten werden die ersten Konzepte für Stadionbesuche erarbeitet werden. Ggf. nur für die Dauerkartenbesitzer und nur für Sitzplätze. Eben alles step by step. So ein Spiel mit den Fans über das Stadion verteilt und immer zwei Sitze Abstand ist aus virologischer Sicht bestimmt weniger gefährlich als ein Supermarktbesuch.
    Ich bin auch traurig, man was wär das für ein geiler Frühling geworden ohne Corona. Sogar das Wetter stimmt und die Feier am Rathaus wäre legendär geworden. Aber was nützt es. Es muss ja weiter gehen, wie in allen anderen Bereichen auch. Ich freue mich jedenfalls trotzdem auf die nächste Saison.

    Ein Teil der Wahrheit ist doch, wenn wir jetzt keine tragfähige Lösung finden, wirst du realistisxh betrachtet zwei Jahre keinen Fußball spielen können. Denn bis ein Impfstoff da ist, dauert es noch. Und wenn er dann da ist, dann sicherlich nicht so zahlreich, dass alle direkt geimpft werden. Also bekommen erstmal Risikogruppen eine Impfung. Somit macht es einfach Sinn, jetzt eine tragfähige Lösung für diese lange Phase bis zum flächendeckenden Impfstoff und einer Herdenimmunität zu entwickeln. Nach 1,5 oder zwei Jahren Pause wäre jedenfalls rein garnichts von dem Fußball übrig den wir kennen und lieben.

    Ob irgendjemand aus persönlichen Gründen Arminia den Rücken kehrt, ist dem Club komplett egal und mir ehrlich gesagt auch. Arminia hat seit 1905 zwei Weltkriege, mehrere Weltwirtschaftskrisen, persönliche Krisen (Buli-Skandal, Kentsch) und auch Pandemien überstanden. Folglich wird auch diese Krise Arminia nicht dahinraffen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen alles wichtiger war als Fußball und in denen die Entscheidung zu spielen, angesichts der Umstände mehr als fragwürdig waren. Wie konnte man sonst Fußball in den Nachkriegszeiten rechtfertigen, wo Deutschland in Schutt und Asche lag. Fußball hat eben irgendwie eine hohe gesellschaftliche Relevanz, weswegen er sich allen Krisen zum Trotz immer und immer wieder aufgerappelt hat. Und solange man mit menschlicher Vernunft an diese Sache herangeht und eine allen Beteiligten vermittelbare Lösung präsentiert, spricht nichts gegen eine Fortsetzung. Und bei Arminias 200. Geburtstag wird man auch auf die Corona Zeit zurückschauen und sie einreihen in die Krisen dieser Welt. Und ob damals jemand diesen Weg mitgegangen ist oder nicht, interessiert spätestens dann auch niemanden mehr. Ich jedenfalls bin bereit meinen Beitrag dafür zu leisten, dass es Arminia auch nächstes Jahr noch gibt und sei es nur durch Verzicht auf die Rückzahlung oder eine Shopping Tour im Fanshop.

    Unter diesen Voraussetzungen, also das Labor Kapazitäten im Dunstkreis des Fußballs geschaffen werden und dass durch die Tests der Profis keine Engpässe an Testmitteln entsteht, ist es aus meiner Sicht moralisch absolut vertretbar Geisterspiele durchzuführen. Letztlich ist die Situation dann dahingehend vergleichbar, dass ja auch Woche für Woche Kapazitäten von Polizei, Rettungskräften oder Medizinern für den Fußball gebunden werden, dies aber vertretbar ist, da sie nicht andernorts fehlen.
    Man kann dann nur hoffen, dass ggf. verspätet die Folgesaison Anfang September mit Zuschauern und entsprechenden Schutzmaßnahmen (Maskenpflicht) starten kann. Das steht aber noch ziemlich in den Sternen. Gates nährt immerhin die Hoffnung, dass bereits Ende des Jahres ein Impfstoff gefunden sein könnte.

    @stopper: Wie immer, man muss es differenziert betrachten. Wenn die Testkapazitäten bei der essentiellen Infrastruktur abgezwackt werden, dann nein. Wenn aber der Profisport es schafft, diese Tests in seinem eigenen Kosmos, also zB mit den eigenen Mitteln aus der Sportmedizin zu schaffen, sieht es schon wieder anders aus. Oder wenn bis dann einfache Tests zur Verfügung stehen. Wie immer alles eine Frage des Kontextes und der vertretbarkeit. Und diese Abwägungen gilt es jetzt in allen Bereichen zu treffen, damit es nach und nach wieder voran geht.

    Ich bin auch auf der Seite, den Fußball nicht isoliert, sondern im Gesamtzusammenhang zu sehen. Und da erkenne ich keine größere Gefahr als bei all den anderen Betrieben, die weiter arbeiten. Die Baustellen laufen weiter, osteuropäische Arbeiten verbringen teils die Osterferien auf den Baustellen weil sie nicht nach Hause können. Saisonarbeiter werden eingeflogen damit wir unseren exklusiven Spargel Fetisch nachgehen können. Aktuell gibt es viele Dinge die nicht glatt laufen, es ist eben eine nie dagewesene Situation und da findet man immer Leute die Fehler machen. Aber immerhin gibt es Leute, die in dieser Zeit anpacken auch auf die Gefahr hin, in der retrospektive dann was falsch gemacht zu haben.
    Jetzt zum Fußball, dass Vereinsfußball allgemein mehr ist als das Profiteam und auch mehr als der (zurecht) kritisierte Kommerz ist hier doch wohl Konsens. Wir müssen zu einem gesunden pragmatismus zurückkehren, damit dieses Kulturgut nicht zum großen Teil ausstirbt (Stichwort 13 von 36). Und ich glaube schon, dass es letztlich auch moralisch zu vertreten ist mit ärztlicher und politischer Rückendeckung wieder zu spielen. Es muss nach und nach neben der Wirtschaft auch der Kulturbetrieb in vertretbarem Maße wieder hochgefahren werden, sonst brechen jahrzehntelange Strukturen unwiderruflich weg. Da wird es Mittel und Wege geben, wie Isolation der älteren etc. und erste medikamentöse Ansätze gibt es ja anscheinend auch. Ich bin jedenfalls, sofern die entscheidenden Leute das vertretbar abnicken, für den Start der Geisterspiele Anfang Mai.