Also das ist jetzt Deine Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Einwechslung von Belkahia in Minute 90? Dass große Spieler Bälle bei Ecken eher erreichen?
Dass man in den letzten Minuten alle Optionen zieht, wenn man unbedingt gewinnen möchte und dabei auch unkonventionelle Methoden wie den Torwart einsetzt, ist doch klar.
Im Spiel gestern war spätestens zur Halbzeit klar, dass offensiv etwas passieren muss. Keine Reaktion. Dann wird aber zuerst Young und später Hiltermann vom Platz genommen. Mit etwas mehr Mut und Willen zum Sieg hätte Kniat schon hier Wörl in die Mitte gezogen und die außen mit Stürmern besetzt. Dass Schreck gegangen ist, war richtig. Dass Kania nicht schon früher kommt und dazu noch mit Young alle Torgefahr vom Platz genommen wird, falsch.
Es gab also außer beim gestern sich zu Tode rackernden Corboz kaum Signale und eben gar keine von der Trainerbank, dass man das Ruder rumreißen möchte.
Aber in der 90. Minute bringe ich einen torungefährlichen Abwehrspieler ohne Spielpraxis, der dann das Ruder herumreißen soll? Nur, weil er groß ist? Das ist so eine „ich will alles versucht haben“-Tat, die direkt vorm Beordern des Torwarts in den gegnerischen Strafraum kommt. Aber Risiko ist das auch nicht wirklich, eher Verzweiflung. Noch dazu wird der einzige Spieler, der diesen Spieler dann auch mit guten, langen Bällen und Flanken bedienen könnte, vom Platz genommen.
Dass kopfballstarke Spieler besser Kopfbälle können, ist keine Erklärung! Es geht um Kohärenz! Und die gibt es bei Kniat nicht!