Für ihre Arminia ist ihnen kein Weg zu weit

  • Fanquintett aus Bielefeld pflegt im Trainingslager den Kontakt zu seinen sportlichen Favoriten


    Sie sind bereit, viel zu opfern. Geld (565 Euro) und Zeit (sieben Tage). Das Mindeste, was sie dafür erwarten, ist ein kurzes "Hallo" und vielleicht fünf Minuten für ein bisschen Smalltalk. "Aber manche Spieler hat man hier doch überhaupt nicht gesehen", zürnt Bülent Yarin, der gemeinsam mit seiner Frau Elke und drei weiteren Superfans von Arminia Bielefeld für eine Woche die Reise ins Topkapi Palace nahe Antalya angetreten hat.


    "Der enge Trainingsplan und auch die Belastung hat die ein oder andere gewünschte Begegnung nicht zustande kommen lassen", sagt der als Reiseleiter für die Gruppe fungierende Fanbeauftragte Christian Venghaus entschuldigend, "dafür muss man Verständnis haben".


    Allerdings hinterließen eine Menge Arminen auch den starken Eindruck herzlicher Fan-Nähe. "Der beste Mann war Co-Trainer Frank Geideck, der kam am Sonntag nach unserer Ankunft 100 Meter quer über den Rasen angelaufen und erkundigte sich, wie unser Flug war und so weiter", sagt Yarin. Auch die Kontaktfreudigkeit von Detlev Dammeier, Christoph Dabrowski, Fatmir Vata, Ansgar Brinkmann sowie Geschäftsführer Roland Kentsch überzeugte die treuen Anhänger. "Voll in Ordnung", schallt es wie aus einem Munde. In den Sitzgruppen der Lobby der weitläufigen Hotelanlage oder abends beim Billardduell mit Ansgar Brinkmann (das Fan Thomas Rahe nach einem Auftaktsieg unter dem Strich klar verlor) kam echtes Zusammengehörigkeitsgefühl auf. Ein echter Höhepunkt der mit roten Trikots (Türkei-Tour 2003) ausgerüsteten Gruppe war das Zusammentreffen mit den persönlichen Lieblingsspielern für ein Foto.


    Nur Guido Pfeiffer hatte hierbei Pech. "Sein" Favorit Momo Diabang musste absagen, weil er gerade auf dem Massagetisch lag. Hier einige Details zu den Menschen, die die Spieler "ihres" Klubs begleitet haben.


    Guido Pfeiffer: 36 Jahre, Logistikkraft. Er ist Arminen-Fan seit dem 9. Mai 1981, als durch ein 3:2 gegen 1860 München der Klassenerhalt glückte und weil er "Ostwestfale ist". Sein Lieblingsspieler ist Momo Diabang, "weil er in dieser Saison das Siegtor gegen Schalke schoss".


    Sascha Keller: 19, Konditor, ist seit acht Jahren Armine. Ein Schulfreund beeindruckte ihn mit seinem DSC-Schal und überredete ihn zu einem Stadionbesuch. Aksu ist sein drittes Trainingslager in Serie. Lieblingsspieler: Mathias Hain, "weil er sensationelle Leistungen bringt und sich immer Zeit nimmt, wenn man ihn anspricht".


    Thomas Rahe: 33, Fleischer, Armine "seit 33 Jahren". Die Aufstiegsspiele im Jahr 1977 gegen 1860 München hat er in allerbester Erinnerung, Arminia liebt er auch, "weil wir die schönsten Vereinsfarben haben". Lieblingsspieler: Ansgar Brinkmann, "weil er spektakuläre Sachen bringt, man sich mit ihm gut unterhalten kann und er immer die Nähe zu den Fans sucht".


    Bülent Yarin: 46, Tischler, Armine seit 30 Jahren, geprägt hat ihn das Freundschaftsspiel 1975 gegen Real Madrid mit Netzer und Breitner. Lieblingsspieler: Rüdiger Kauf, "weil Rübe rennt und rennt und rennt. Er meint es ehrlich auf dem Platz. Und er ist schüchtern wie ich".


    Elke Yarin: 45, Kinderpflegerin, Fan seit dem 2. Mai 1998, an dem der DSC den 1. FC Köln 2:1 bezwang. Sie findet die "ganze Atmosphäre auf der Alm so toll" und genießt es "dort Leute zu treffen". Lieblingsspieler: Christoph Dabrowski, "weil er uns Fans nicht links liegen lässt".


    BILD: Treffpunkt Hotel-Lobby: Die reisefreudigen Arminia-Fans mit ihren Idolen. FOTO:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!