Presse DSC-LR Ahlen

  • Mit Brinkmann gehts hoch her

    Ex-Bielefelder am Sonntag mit LR Ahlen an alter Wirkungsstätte Alm




    Bielefeld. "Mensch, da komme ich ja genau passend zur Alm - es ist richtig was los bei Arminia. Und wenn da in den letzten Jahren was los war, war ich immer dabei." Ansgar Brinkmann nimmt seine Rückkehr nach Bielefeld mit Selbstironie. "Tolle Zeiten" hat er beim DSC erlebt, sich aber auch manche Eskapade erlaubt, weswegen das Zweitligaspiel mit seinem neuen Verein LR Ahlen (Sonntag, 15 Uhr) an diesem Wochenende nicht der einzige Grund für Brinkmanns Aufenthalt in Bielefeld ist.
    Für die Revisionsverhandlung vor dem Landgericht stärkt sich Brinkmann in der Bielefelder "Pinte" bei Alsterwasser und Strammem Max. Plaudert mit Wirt Uwe Modest über Gott, die Welt und Arminia. Grüßt bekannte Gesichter unter den Gästen. Ist "völlig entspannt", weil er sich bezüglich der ihm vorgeworfenen Delikte im Recht sieht - "ob ich Recht bekomme, ist eine andere Sache". Das Spiel an alter Wirkungsstätte Alm kann den selbsternannten "weißen Brasilianer" ebenfalls (noch) nicht nervös machen, aber: "Ich denke, die Anspannung kommt später, bestimmt kurz vor dem Anpfiff." Dann, wenn Ansgar Brinkmann sich fragt: Gibt es Fans, die mich auspfeifen? Werde ich womöglich von den Stehplatzrängen gar gefeiert? Kennen die vielen alten Kollegen im DSC-Team aus gemeinsamen Trainingsjahren wirklich den kompletten Inhalt meiner Trickkiste oder habe ich ein paar Dinge geheim gehalten, die Arminia noch tiefer in den Tabellenkeller stürzen können?


    Ein Sieg in Bielefeld, so sind Brinkmanns Äußerungen zu interpretieren, würden den Neu-Ahlener in einen Gewissenskonflikt stürzen. LR Ahlen ist sein neuer Brötchengeber, die Arminia "ein Verein, an dem ich immer noch sehr hänge". Weil ihn "die Fans immer unterstützt haben". Weil "wir zusammen aufgestiegen sind und gemeinsam fast den Klassenerhalt geschafft hätten". Zwei "Super-Jahre" eben, "bis auf die letzten vier Wochen, die echt brutal waren". Den Abstieg hat Brinkmann "noch längst nicht verarbeitet", fragt sich noch manches Mal, ob die Rückstufung in die Zweite Liga nicht zu vermeiden gewesen wäre, wenn etwa "der Trainer mir ein paar Tage länger sein Vertrauen geschenkt hätte".


    Der Ex-Bielefelder spricht auf seine vorzeitige Auswechslung in Rostock an, als Benno Möhlmann nicht mehr daran glaubte, dass Brinkmann in der Lage sei, etwas Entscheidendes zu machen. Aus Sicht des Spielers ist deshalb das Verhältnis zum Ex-Coach kaum getrübt, denn: "Menschlich ist Benno sowieso absolut top. Und er hat mich schließlich fast zwei Jahre lang auch dann stark gemacht, wenn es bei mir mal nicht so gut lief." Schmunzelnd fügt der extravagante Kicker an: "Ich hatte ihm ja versprochen, dass es mit mir nicht immer einfach wird - und das Wort habe ich gehalten."


    So wie Brinkmann sich in der Pflicht fühlte, trotz eines überaus lukrativen Langzeit-Angebots aus Osnabrück seine mündliche Zusage bei LR Ahlen einzuhalten. Pfiffe und frühzeitige Auswechselung beim misslungenen Heim-Debüt gegen den VfL Osnabrück (0:1), Beifall und Wegbereiter des Sieges in Oberhausen (3:1) - beim 14. Verein seiner Laufbahn hat Brinkmann gleich wieder Höhen und Tiefen des Fußballerdaseins erleben dürfen. In Oberhausen gabs sogar einen Elfmeter nach Foul an Brinkmann, und schon ist der Ex-Armine wieder bei der Vorsaison: "Wenn nur die Hälfte der hundertprozentigen Elfmeter nach Fouls an mir gegeben worden wäre, würden wir heute noch in der Bundesliga spielen."


    Mit "Wir" meint Ansgar Brinkmann dabei den DSC, so dass nicht verwundert, dass sein Tipp für das Sonntagsspiel diplomatisch ausfällt: "3:3 - da haben alle etwas davon , und die Leute sehen ein gutes Spiel." Bei der Langzeitprognose für diese Saison allerdings legt sich der Weißbrasilianer auf eine Rangfolge fest, wobei das "Wir" sich diesmal auf LR Ahlen bezieht: "Auch wenn die Bielefelder das jetzt als Motivation nehmen: Am Ende werden wir in der Tabelle vor Arminia stehen, weil sich Qualität auf Dauer durchsetzt. Und um die Bielefelder Qualität mache ich mir schon ein wenig Sorgen."


    BILD: Alte Nummer, neues Trikot:Ansgar Brinkmann (rechts, hier im Kopfballduell mit dem Osnabrücker Anel Dzaka) wird am Sonntag für den LR Ahlen auf der Alm mit der bekannten 30 auflaufen.FOTO: WEGENER


    zurück

  • www.die-glocke.de



    LR Ahlen reist nach Bielefeld Überraschungen unter Nachbarn gibt´s keine mehr


    Ahlen(uwe). Nein, diesmal wird es keine Pfiffe geben für seinen Rechtsaußen. "Sie werden ihn warm empfangen", glaubt Stefan Kuntz, dass die Fans auf der Alm ihren Ansgar Brinkmann immer noch lieb haben. Auch wenn er die Brötchen inzwischen beim Intim-Gegner verdient.Und selbst wenn: "Damit muss man als Profi leben", pfeift Brinkmann auf diese unbestellten Pfeifkonzerte, die ihm entgegenhallen. Es gibt am Sonntag in Bielefeld deutlich wichtigere Dinge als das Unbehagen der Bielefelder angesichts ihrer verlorenen Söhne. "Wir müssen die gute Leistung von Oberhausen bestätigen", macht Kuntz vielmehr klar, dass es darum geht, weiter Selbstbewusstsein aufzubauen. Ob mit oder ohne den "weißen Brasilianer" Ñ das geht nur, wenn LR Ahlen die Partie mindestens auf den Punkt bringt. "Wir haben erstmals den Vergleich mit einem Bundesliga-Absteiger. Jetzt kann die Mannschaft zeigen, wie weit sie ist", ist der Trainer selbst gespannt. Felgenhauer kehrt zurück in den Kader, Sopic ist natürlich auch wieder eine Alternative und ein Bankplatz dürfte auch für Ovid Hajou reserviert sein, den Kuntz ausdrücklich lobte. "Er drängt sich auf, trainiert sehr gut und das auch auf einer Position, die er sonst nicht spielt", freut sich Kuntz über den Ehrgeiz des Youngsters. Spekulationen über die erste Elf hingegen sind überflüssig. Kuntz verrät nichts, Möhlmann könnte ja mitlesen. Der Bielefelder Trainer weiß sowieso schon viel zu viel: "Mit Brinkmann kann ich den sicherlich nicht überraschen", lacht Kuntz. Ob er Brinkmann, denn dann sogar draußen lasse? Nein, das habe er nun auch nicht gesagt: "Die Abwehrspieler Benschneider und Gabriel kennen ihn nicht und Möhlmann wird ja wohl nicht persönlich gegen Brinkmann spielen, oder?" Immerhin: Bei den krisengeschüttelten Arminen ist derzeit vieles möglich. "Wir müssen nur ihre Schwächen aufdecken", sagt Kuntz. Und selbst die kennt Möhlmann auch noch besser als sein Kollege.



    Sonntag auf der Alm:
    LR Ahlen sucht Arminias Schwachpunkte


    Von UWE GEHRMANN


    Ahlen(gl). Die Krise bei der Arminia Bielefeld wird in Ahlen mit großem Interesse beobachtet. "Wir müssen die Bielefelder Schwächen aufdecken", will also auch LR-Trainer Stefan Kuntz seinem Kollegen Benno Möhlmann etwas helfen. Möhlmann hatte sich in der letzten Woche durchaus kritisch mit seinen Spielern auseinandergesetzt, was ein mittleres Erdbeben auf der Alm ausgelöst hatte. Dass Möhlmann auch Recht gehabt haben könnte, eben das will LR Ahlen jetzt beweisen. "Es könnte natürlich auch eine Bielefelder Trotzreaktion kommen", weiß der Coach um die Unsicherheit des Fußball-Geschäfts. Man ist auf alles vorbereitet. Dafür hat Kuntz aber auch fast einen kompletten Kader zur Verfügung. Nur Cissé und Rath fallen aus, Felgenhauer und Sopic kommen zurück. Und dass mit Brinkmann sowieso ein alter, guter Bekannter den Arminen beweisen will, was sie an ihm verloren haben, versteht sich ja wohl von selbst. "Dass wir in Oberhausen den Rückstand aufgeholt haben, hat geholfen weiter zusammenzuwachsen", braucht Stefan Kuntz jetzt gegen einen Bundesliga-Absteiger eine neue Standortsbestimmung für sein Team, das sich Schritt für Schritt entwickeln soll. Auf dem Weg dahin aber ist Kuntz ein strenger Zuchtmeister. Ohne Namen zu nennen, kündigt er an, einige Spieler daheim lassen zu wollen, weil ihm die Trainingsleistung überhaupt nicht gefallen habe. Der Rest soll sich gefälligst anstrengen: "Die Defensive stand schon in Oberhausen, die Spieler haben teils 80 Prozent ihrer Leistung abgerufen, einige gar 100", nickt er. Genug Potenzial, um in Bielefeld noch eine Schüppe draufzulegen.



    Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt
    Brinkmann bestreitet alle Vorwürfe


    Bielefeld(B. P.). Der Berufungsprozess gegen den ehemaligen Bielefelder Bundesliga- und jetzigen Ahlener Zweitliga-Profi Ansgar Brinkmann wird am kommenden Mittwoch fortgeführt. Er war ohnehin auf zwei Verhandlungstage angesetzt. Im Januar hatte das Amtsgericht Bielefeld den Offensivspieler wegen Körperverletzung zu 42 000 Euro Strafe verurteilt. Er hatte gestanden, einen Discotheken-Mitarbeiter gewürgt sowie den Wachmann einer Eisbahn zu Boden gestoßen zu haben. Brinkmann bestreitet nun alle Vorwürfe. Trotzdem war Oberstaatsanwalt Bade am Freitag zufrieden: "Wir sind der Wahrheit ein gutes Stück näher gekommen." Als Zeugen sagten Brinkmanns ehemalige Kameraden Christoph Dabrowski, Rüdiger Kauf und Bastian Reinhardt aus, der "weiße Brasilianer" sei trotz Provokation nicht tätlich geworden. Sein Anwalt Rostek will die Strafe auf unter 90 Tagessätze senken, so dass sein Mandat nicht als vorbestraft gilt. Eine bereits vorgeschlagene Reduzierung auf 36 000 Euro hat er abgelehnt. Zu dem Vorwurf, Brinkmann habe einen Wachmann verletzt, soll jetzt Dirk van der Ven Stellung nehmen, der sein Gastspiel in Japan beendet hat und ohnehin in Bielefeld weilt.

  • Nach 0:3-Pleite in Bielefeld:
    Enttäuschter Kuntz kündigt Konsequenzen an 


    Bielefeld(nd). Gestern Morgen wurde Tacheles geredet. Per Video führte Stefan Kuntz seiner Mannschaft das 0:3-Debakel von Bielefeld vor Augen. Fehleranalyse stand auf der Tagesordnung beim Fußball-Zweitligisten LR Ahlen. Etwas mehr als eine Stunde lang - was nicht großartig verwundert, denn zu bereden gab es nach dem vollkommen verpatzten Westfalen-Derby auf der "Alm" eine Menge."Die Spieler haben eingesehen, was sie falsch gemacht haben", erkannte LR-Trainer Kuntz zumindest so etwas wie Selbstkritik bei seinen Akteuren. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung; ob dazu aber alle Spieler Gelegenheit bekommen, ist praktisch ausgeschlossen. Kuntz, der am Sonntag direkt nach dem Abpfiff einigen seiner Spieler mangelnde Einstellung vorwarf und lediglich vier, fünf Akteuren (Meier, Thiam, Djenic, Mamic und mit Abstrichen Bamba) eine einigermaßen aktzeptable Leistung attestierte, kündigte gestern Konsequenzen an. "Es fehlte die Laufbereitschaft und der Wille, den Kampf anzunehmen. Ich werde diese Woche beim Training Ausschau halten nach Spielern, die bereit sind, genau das besser zu machen." Namen nannte er keine, die frühe Auswechselung der enttäuschenden Brinkmann und Fengler am Sonntag wollte Kuntz aber ausdrücklich nicht als Zeichen verstanden wissen, dass diese beiden Freitag gegen den Karlsruher SC zu Bankdrückern werden.


    [Blockierte Grafik: http://www.die-glocke.de/glocke/Bilder/bild4.jpg]


    Bei den Erklärungsversuchen für die desolate Vorstellung in Bielefeld kam der LR-Coach immer wieder auf einen Punkt zurück: "Jeder war zu sehr mit sich selbst beschäftigt und deshalb nicht in der Lage, entsprechend auszuhelfen, wenn es nötig war. Da war kein Mannschaftsgefüge erkennbar." Dass Spielmacher Chiquinho gegen Kauf kein Land sah und kaum Impulse geben konnte, war für Kuntz nicht das Hauptproblem. "Kauf hat Bundesliga-Erfahrung und ist auf dieser Position einer der Besten in der Zweiten Liga. Da waren andere bei uns, von denen ich noch weniger gesehen habe als von Chiquinho. Jeder hat den anderen im Stich gelassen." Sagt´s und geht zur Tagesordnung über. Niederlage abhaken, aus den Fehlern lernen, nach vorne schauen - seit gestern Morgen läuft die Vorbereitung auf das Karlsruhe-Spiel. Und da fordert Kuntz die elementaren Dinge im Fußball ein. Rennen, kämpfen, die Zweikämpfe annehmen. Der Rest kommt von ganz alleine. Hofft er zumindest.


    http://www.die-glocke.de/

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!