Roland Maul als Bauernopfer im Zuge der Rettung des heimischen Fußball-Drittligisten RW Ahlen?
Der laut Gerüchten zur Disposition stehende sportliche Leiter wollte sich gestern nicht dazu äußern, wirkte aber relativ entspannt. „Ich werde dazu keine Stellungnahme abgeben“, sagte Maul, der angeblich seinen Stuhl räumen soll für einen Vertreter des neuen türkischen Sponsors. An der Arbeitsweise des Ex-Profis dürfte es kaum liegen, wenn er seinen Job an der Werse tatsächlich verlieren sollte. Maul hat gemeinsam mit Trainer Arie van Lent trotz sehr eingeschränkter finanzieller Möglichkeiten dank gelungener Transfers eine junge, spielstarke Mannschaft geformt. Die meisten Profis hatten keine Drittliga-Erfahrung, ehe sie nach Ahlen gekommen sind und haben sich dort in der neuen Spielklasse relativ schnell etabliert. „Ronny hat gute Arbeit geleistet, er hat sich nichts zu schulden kommen lassen“, bestätigt RWA-Vizepräsident Jörg Hellwig. Es könne daher keine Rede davon sein, dass man sich von Maul trennen wolle. „An den Gerüchten ist nichts dran, das ist noch gar nicht besprochen worden, es hat so eine Forderung nie gegeben“, stellte Hellwig klar. Außerdem gebe es für den Sponsor andere Möglichkeiten, sich auch personell in den Verein einzubringen. Es gebe genügend Posten im Vorstand und Aufsichtsrat des Clubs, die ein Vertreter des türkischen Sponsors übernehmen könne. Der frühere RW-Präsident und jetzige starke Mann im Sponsorenkonsortium, Heinz-Jürgen Gosda, stieß ins gleiche Horn: „Das sind Gerüchte, die man am besten gleich vergessen sollte und die ich gar nicht kommentieren möchte.“ Vizepräsident Hellwig kündigte unterdessen an, sein Engagement etwas runterfahren zu wollen. „Vielleicht bekleide ich eine andere Position, etwa in der Jugendarbeit.“ Ronald Maul richtet sein Augenmerk unterdessen auf die sportlichen Aufgaben. Schon am kommenden Samstag, 22. Januar, gastiert Koblenz ab 14 Uhr im Wersestadion. Ein schweres Spiel, zumal die sportliche Leitung eine neue Hiobsbotschaft ereilte. Sebastian Ghasemis Verletzung aus dem Testspiel gegen Davensberg erwies sich als Zerrung. „Früher gab es mal die Faustregel, dass man bei einer Zerrung zehn Tage pausieren muss. Das wäre bitter für uns, weil Sebastian dann für mehrere Spiele ausfallen würde“, ärgerte sich Maul. Sebastian Hille ist zwar wieder fit, ob es am Samstag bereits für die Startformation oder gar für 90 Minuten reicht, ist allerdings fraglich.