Beiträge von Halbakademiker

    Fakt ist aber auch, dass er jetzt trotz weniger Startelfeinsätze bei 7 Saisontoren steht, Becker vorher bei 0 und Uldrikis bisher ebenfalls. Klos hatte letzte Saison am Ende 9, mit deutlich mehr Spielzeit. Es bestreitet niemand, dass er auch schlechte Auftritte hatte. Die hatten seine Konkurrenten aber auch, nur ohne die Tore.

    Den Sieg nehme ich gerne mit, auch wenn die erste Hälfte mal wieder aus der Hölle kam. Trotzdem wichtig, um nicht komplett in einen Negativstrudel zu geraten. Gerade jetzt, wo RWE, Osna und Mannheim unten plötzlich ziemlich aufs Gas treten. Um ehrlich zu sein war gegen Sandhausen auch eine Menge Pech dabei, dann kann man heute auch mal glücklich gewinnen. Die Top 3 sehe ich trotzdem nicht mehr als realistisch an diese Saison, wenn nicht eines der Teams dort komplett einbricht. Das bräuchte schon eine ziemlich Serie von uns, nach der es spielerisch nach wie vor nicht aussieht.

    Das ist nicht ganz richtig. Niedersachsen entspricht ziemlich exakt den Gebieten des ehemaligen Königreichs Hannover, des Großherzogtums Oldenburg, des Herzogtums Braunschweig und des Fürstentums Schaumburg-Lippe. Mit Ausnahme einiger Exklaven, die heute in Sachsen-Anhalt liegen oder einer Exklave des Kurfürstentums Hessen-Kassel, die zu Niedersachsen gehört.


    Und NRW setzt sich aus der preußischen Provinz Westfalen, dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und dem Fürstentum Lippe-Detmold zusammen.

    Das ist mir klar, aber dass im Fall von Niedersachsen genau diese vier Länder zusammengehen, war alles andere als vorgezeichnet. Genauso wie die Zugehörigkeit von Lippe zu NRW eher ein Vernunftentscheidung war, weil NRW ihnen Privilegien gewährt hat (Lippische Punktuationen), die es in Niedersachsen nicht gegeben hätte, weil sonst bspw. das deutlich bedeutendere Oldenburg ähnliches gefordert hatte, während NRW eben keine selbstbewussten Gründungsländer mit ensprechenden Forderungen/Traditionen mehr hatte sondern nur die o.g. preußischen Provinzen.


    Und eben diese beiden preußischen Provinzen (Rheinprovinz/Provinz Westfalen) waren ebenfalls ein Resultat der Neuordnung nach Napoleon, mit der längst nicht alle glücklich waren (man sprach zeitgenössisch von "Musspreußen").


    In Hannover war zudem die regionale Identität bereits 1866 politisch durch die Degradierung zur preußischen Provinz nach dem Deutschen Krieg gebrochen. Da gab es noch bis 1933 eine politische Partei, für die der Protest gegen die Zugehörigkeit zu Preußen und die Absetzung des alten Königshauses der Existenzgrund war (Deutsch-Hannoversche Partei bzw. Welfen).


    Summa summarum entsprechen regionale Identitäten in einem relativ jungen Nationalstaat wie Deutschland also in vielen Fällen nicht der tatsächlichen politischen Gliederung, "ancient counties" mit Tradition seit dem Hochmittelalter wie in England gibt es hier eben nicht.


    Hat jetzt zugebenermaßen nur noch bedingt etwas mit der Regionalligastruktur zu tun, aber wenn schon denn schon...

    Ich fände es auch nicht dramatisch, wenn sich die Regionalligen nicht strikt an den Bundesländergrenzen orientieren würden. Gerade für Clubs aus OWL wäre es doch nicht falsch, gegen Clubs aus dem Osnabrücker oder Hannoveraner Raum zu spielen statt gegen Düren, Bocholt odern Hohkeppel.

    Gerade NRW und Niedersachsen sind ja ohnehin ein Stück weit politische Kunstgebilde aus der Besatzungszeit und basieren nur bedingt auf der Regionalgeschichte.


    In der abgelaufenen U-19 Spielrunde hatten wir ja schon ein ähnliches System.

    Für Arsenal eher als für den DFB. Realistischerweise steht für die Nationalmannschaft ja nichts Relevantes an bis zur WM im nächsten Jahr. Und dazu hat man hier immerhin grundsätzlich Alternativen mit Undav, Füllkrug & co. Arsenal ist hingegen noch einigermaßen im PL-Titelrennen und hat jetzt einfach mal niemanden mehr auf der MS-Position und mit den Verletzung von Havertz, Gabriel Jesus und Saka (sowie kurzfristig Martinelli) allgemein einen immensen Qualitätsverlust in der Offensive.

    Der Verein hat nach dem Abstieg (zumindest im sportlichen Bereich) ziemlich ausgemistet und ist jetzt scheinbar unwillens, das damals begonnene Projekt wieder umzustürzen. Einerseits verständlich, andererseits halt nicht zielführend, wenn man stagniert und dafür erkennbar die Handschrift des Cheftrainers verantwortlich ist.


    Die vereinspolitische Ebene würde ich davon noch mal getrennt betrachten. Da hat sich nach dem Bundesligabstieg, der legendären JHV, den Maulwürfen, Puff-Zechenprellern und anderen Katastrophen der Ära Brinkmann/Schnitzmeier ein Konsensmodell etabliert, das realistischerweise nicht wirklich einen demokratischen Wettbewerb zulässt. Das wurde dann mit der Einrichtung des Bündnisses zementiert. Dieses Modell, das im Wesentlichen auf Hinterzimmerdeals mit der regionalen Wirtschaft basiert, wieder zurückzurollen wird wohl eine Generationenaufgabe. Zumal die Sklerose der Vereinsdemokratie auch abseits von ein paar Tastaturkriegern auf einer ziemlich veralteten Onlineplattform (mich eingeschlossen) niemanden mehr interessiert. Die breite Masse hat dafür ein zu konsumorientiertes Fanverständnis (auch gefüttert durch die Art des Contents in den neueren sozialen Medien) und die Ultras bringen ihre Partikularinteressen auf anderen Kanälen ein und lassen den Rest weitgehend laufen.


    Edit: Und mir persönlich fehlt ehrlich gesagt auch inzwischen die Geduld, auf der JHV fünf Stunden Mitgliederehrungen, Abteilungsberichte und juristische Routineabstimmungen durchzustehen, um mich dann als Highlight des Abends bei der entscheidenden Wahl einmal enthalten zu dürfen, weil ohnehin kein Gegenkandidat angetreten ist.

    So allmählich klingt es dann doch nach Sprung in der Schallplatte hier. Nicht, dass alles daran falsch wäre, aber so allmählich drehen wir uns doch ziemlich im Kreis, zumal außer Hochwald eh niemand mehr wirklich widerspricht. Ich hoffe jedenfalls trotzdem auf einen Sieg übermorgen. Allein schon, damit wir nicht wirklich noch unten reinrutschen. Alles andere ist mir zu destruktiv. Auf den Trichter, dass es mit Kniat wahrscheinlich auf Dauer nicht reichen wird, muss der Verein auch so kommen. Zumal ich ehrlich gesagt auch bei einer weiteren Niederlage nicht von einer sofortigen Beurlaubung Kniats ausgehe.

    Ich sehe ihn auch nicht als so schlecht. Wenn trainerbedingt mehr Geschwindigkeit ins Spiel kommt und weniger Sicherheitspässe gespielt werden könnte seine Spielübersicht mehr zur Geltung kommen, dazu ist er relativ ballsicher und zweikampfstark. Der Abschluss ist allerdings in der Tat katastrophal.

    Bei Alemannia Aachen ist der AR-Vorsitzende zurückgetreten, weil er von der Staatsanwaltschaft beschuldigt wird. Dieser Verein hat echt ein kaputtes Umfeld aus Hools und Nazis, dass einen nix mehr wundert. Der AR hatte ein krasses Gewalt-Video eines Hools erhalten und war so unklug das weiterzuverbreiten. Das ist dämlich. Vielmehr frage ich mich aber, wie ein Hool die Telefonnummern oder Mailadressen von Trainer und AR-Boss haben kann. :nein:


    Und Corboz, Lannert, Kniat und Jara hadern mit Block J! :nein:


    https://www.kicker.de/staatsan…amt-ruhen-1090325/artikel

    Der angesprochene Hool ist da gut vernetzt im Verein, das ist kein Zufall. Mit dem jetzt beschuldigten AR-Vorsitzenden ist er privat befreundet, da gibt es wohl reichlich gemeinsames Material in den sozialen Medien, was die Presse aufgegriffen hat.

    Cottbus hat mit dem selben Stadion doch Bundesliga gespielt. Die Anforderungen mögen gestiegen sein, aber da würde sicher ein Weg gefunden. Selbst MS darf doch weiter auf der Schrotthalde auftreten, bis das dann im Jahr 2058 das gewünschte Traumstadion daraus geworden ist.

    Ich habe eine interne Info dass die Ultras Kniats Tage als abgelaufen/ gezählt ansehen (O-Ton).

    Ich bin überzeugt dass das wahr ist verstehe es aber nicht. Die Ultras stehen hinter dem Team aber nicht hinter Kniat. Kniat/ Mutzel haben doch grad die Süd gelobt. Oder wissen die das und spielen jetzt eine Fangruppe (J- ler, alteingesessen) gg die andere (Süd und Ultras) aus? Ich finde das alles merkwürdig, in der Gemengelage kann sehr gut der Aufstieg verspielt werden. Und das wäre fatal

    Kniat und Mutzel präferieren einfach die Reaktion, die im Stadion für sie angenehmer ist und da spielt ihnen das Selbstverständnis der Ultras, unabhängig vom Spielverlauf für eine starke Atmosphäre sorgen zu wollen, halt in die Karten. Was diese dann aber wirklich von den sportlichen Leistungen halten steht auf einem anderen Blatt und eben auch nicht unbedingt mit dem bedingungslosen Support im Einklang.

    Was wir im Moment bei Arminia erleben, ist eine Art schon fortgeschrittener Kettenreaktion. Eine Mehrzahl von kritischen Elementen, die im Einzelnen für sich gesehen vielleicht gar nicht so stark wirksam sind, führen in ihrer Verkettung zu starken Wechselwirkungen, die in der Summe eine hochgradig explosive Mischung ergeben. Hier kommt doch einiges zusammen: die sportliche Krise, die reduzierte Kommunikation, der Schulterschluss exklusiv mit den Ultras und eine phantomhafte Vereinsführung. Der Corboz-Aussetzer und der mangelhafte Umgang damit haben jetzt die Kettenreaktion aufs nächste Level gehoben. Dabei war das verglichen mit den zuvor genannten grundsätzlichen Defiziten eher nur der Tropfen, der das Fass an den Rand des Überlaufens gebracht hat.

    Eine solche Kettenreaktion so laufen zu lassen ohne sie zu stoppen, stellt ein veritables Führungsversagen dar. Der Verein wird de facto gar nicht geführt. Verbittert könnte man sagen: "Führung" durch Unsichtbarkeit. Wenn Marco05 nicht von einer schnellen Email-Reaktion von Eschweiler berichtet hätte, hätten wir nicht mal ein einziges Indiz dafür, dass Schütte und Eschweiler überhaupt etwas vom letzten Sonntag mitbekommen haben.

    In Summe ist das nicht falsch, den Schulterschluss exklusiv mit den Ultras halte ich aber für eine Mär, die hier im Forum gerne gepflegt wird, seitdem Schütte einmal den hier inzwischen legendär gewordenen Grillabend erwähnt hat. Die Ultras haben halt, neben ihrer guten internen Organisation, den Vorteil, dass sie sehr viel um den Verein unterwegs (Choreoplanungen, karikative Aktionen, eigene Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt usw.). Da ergeben sich dann einfach Gesprächskanäle, die der gemeine Keyboardwarrior hier im Forum so nicht hat. Der gerade aus dem Verein ausgetretene Marco hat aber vorgemacht, dass man grundsätzlich auch sonst durchaus zum Verein durchdringen kann, auch schon vor seinem Austritt. Natürlich kann der Vorstand nicht jedem von zehntausenden Fans persönlich sprechen, aber es gibt schon Mittel und Wege, sich Gehör zu verschaffen, auch über den Fanbeirat usw.


    Ob man damit wirklich Entscheidungen beeinflust, steht auf einem anderen Blatt, aber das werden auch die Ultras nicht wirklich können.

    Die LC hat in ihrem Umfeld ziemlich mobilisiert, weil sie diese Züge heutzutage nur noch sehr selten realisieren kann und jetzt natürlich will, dass der Zug dann auch voll wird, bevor das in Zukunft dann mangels Zuspruch gar nicht mehr klappt.


    Trotzdem natürlich eine super Zahl für so ein unattraktives Spiel.


    Die Botschaft, was wir von Kniat und den Leistungen der letzten Spiele halten, dürfte inzwischen angekommen sein - siehe auch die Berichterstattung in den beiden Lokalzeitungen. Allmählich sollte man dann die Destruktivität hier vielleicht auch wieder etwas zurückfahren. Wenn es morgen wirklich wieder in die Hose geht, kann man sich daran noch genug abarbeiten.

    Zitat

    Naja, das ist schon oft grotesk, was und wie die bewerten, besonders in der dritten Liga. Die Qualität hat auch beim KICKER gelitten.


    Die gesamte Branche ist massiv unter Druck und die 3. Liga wurde schon zu besseren Zeiten unter "ferner liefen" verbucht. Da kann man nicht viel erwarten. Da sind datenbasierte Portale wie Sofascore inzwischen echt verlässlicher, auch wenn die ebenfalls ihre Macken haben.

    Gestern schrieb ein mir unbekannter User im NW-Forum:


    "Dieses sehr gut beschriebene Verhalten [der Wagenburg-Politik; Ergänzung von Fonzie] der sportlichen Leitung wird durch die Führung des Vereins vorgegeben. Unser Präsident führt den Verein wie ein Witschaftsunternehmen, ohne der Verantwortung gegenüber dem Verein gerecht zu werden. Die sportliche Leitung hat einen Freifahrtschein, so lange die Zahlen stimmen und der Leidensdruck nicht zu gross wird."


    Ich weiß nicht, ob das zutreffend ist. Es für möglich zu halten (Hypothese), ist aber evtl. sinnvoll und der weiteren Überprüfung wert - soweit möglich. Wenn es stimmt, gibt der AR dem Sport-GF keine sportlichen Zielsetzungen vor, an denen er de facto gemessen wird. Aufsicht und Kontrolle findet nur mit Blick auf Budgetzahlen statt, evtl. etwas rigider als bei Arabi. Ansonsten sehe ich keinen Unterschied im Verhältnis AR - Sport-GF im Vergleich zur Arabi-Ära. Der Sport-GF steht unter keiner sportbezogenen Aufsicht und Kontrolle und kann machen, was er will. Mutzel almighty sozusagen. Das ist schon ernüchternd, dass Eschweiler und Schütte nach dem Desaster der Endphase Arabi eigentlich gar keine Konsequenzen gezogen haben. Man will gar keine Sportkompetenz im AR, weil man sowieso keine sportliche Aufsicht und Kontrolle über den Sport-GF ausüben will. Ich nenne das verantwortungslos!

    Das wird seinen wahren Kern haben. Dass es nun überhaupt keine sportlichen Vorgaben gibt, halte ich für unrealistisch, allerdings ist es unbestritten so, dass der GF-Sport hier sehr mächtig ist. Der GF-Finanzen kriegt ggf. mal einen auf den Deckel, wenn die Zahlen nicht stimmen, weil eben genug Fachleute dafür in den Gremien sitzen. Beim sportlichen ist man dort aber wohl gerne bereit, die volle Autorität und Verantwortung an den GF-Sport abzugeben. Es ist zwar einerseits sinnvoll, wenn fußballerische Laien nicht ins Tagesgeschäft hereinfunken, aber andererseits führt es eben auch zur entsprechenden Selbstherrlichekeit und Basta-Mentalität, die schon den Niedergang in der Arabi-Ära gekennzeichnet hat. Man kann Leute wie Watzke oder Hoeneß zurecht unsympathisch finden, aber dass sie eine effektive Kontrollinstanz in sportlichen Dingen sind, kann man kaum bezweifeln, auch wenn sie dabei vllt. mitunter (medial) über das Ziel hinausschießen. So etwas fehlt hier völlig. Der Präsident ist komplett unsichtbar, Ostrowski hat die Konsequenzen aus der Arabi-Ära gezogen und ob Eschweiler die Position als "starker Mann" hinter den Kulissen wirklich ausfüllt, kann man auch nur mutmaßen.


    Ich vermute, dass hier die Ämterhäufung in der Wirtschaft ein strukturelles Problem verursacht, da solche altgedienten Manager oft so viele Aufsichtsratpositionen und vergleichbare Ämter sammeln, dass mangels Zeit und Ressourcen de facto oft nur noch die Arbeit der hauptverantwortlichen Kollegen abgenickt wird. Mal abgesehen davon, ob das konkret bei unserem Personal zutrifft (bei Eschweiler halte ich es für durchaus wahrscheinlich), prägt dieses Denken wohl das Selbstverständnis in unseren Gremien. Sofern Mutzel seine Zielsetzungen in der Theorie vor der Saison überzeugend darlegt (und das kann er sicherlich sehr gut), hat er im täglichen Geschäft wenig Kritik zu befürchten, sofern der Kahn nicht komplett auf Grund läuft.

    Zumal dazu auch noch die sportliche Kernkompetenz fehlt und Hornig wohl nicht die notwendige Autorität besitzt, um das einzubringen.