aus den Lüdenscheider Nachrichten:
RWL gibt sich erst nach tollem Kampf geschlagen
Fußball, C-Junioren-Westfalenpokal-Endspiel: Rot-Weiß Lüdenscheid - Arminia Bielefeld 1:2 (0:0). Standards bringen Gastgeber vom Kurs
LÜDENSCHEID • "Wir sind stolz auf unser Team, halleluja" schallte es aus den Kehlen der 300 Fans. Mit Recht. Trotz der 1:2 (0:0)-Niederlage im Westfalenpokalfinale gegen den Nachwuchs von Arminia Bielefeld boten die Fußball-C-Junioren von RW Lüdenscheid am Donnerstagnachmittag nach dem Zwangsumzug auf den ungewohnten Nattenberg-Rasen wieder eine tolle Leistung.
Aber letztlich hat es nicht ganz gereicht. Auch wenn die Enttäuschung auf Seiten der Kicker groß war, die Niederlage ist kein Beinbruch. Und unterm Strich waren die Gäste auch um dieses eine Tor besser. "Wenn die blöden Standards nicht gewesen wären", haderte Thomas Mau aus dem RWL-Trainergespann dennoch mit den Gegentoren, für die nicht von ungefähr mit Kevin Kerr (45.) und Altan Arslan (65.) die beiden überragenden Westfalenauswahlspieler der Ostwestfalen verantwortlich zeichneten. (da scheint was gutes nachzuwachsen! Anm. OhLeoIsoaho)
Die Rot-Weißen verkauften ihre Haut aber teuer. Die Trainer Mau/Graf hatte den Bergstädtern die bewährte Defensivtaktik verordnet, die zum Pokal-Ko. vom BVB und Paderborn geführt hatte. Mit Erfolg. "Wir haben kaum Chancen des Gegners aus dem Spiel heraus zugelassen", analysierte Mau. Und die wenigen Chancen, die sich die spielerisch reiferen "Alm-Buben" aus dem Spiel herausarbeiteten, wurden komplett zur Beute vom starken RW-Keeper Burak Demir. Drei Mal gegen den überragenden Arslan (10., 12. und 63.), gegen Kerr (25.) und schließlich Burmeisters Kopfball (31.) klärte er in toller Manier und wurde doch zur tragischen Figur. Fünf Minuten vor Schluss unterlief ihm das Missgeschick, den Ball im Strafraum zweimal aufzunehmen. Die Arminen nutzten den Freistoß zum Sieg.
Schon die 1:0-Führung resultierte aus einem verwandelten Freistoß (45.) und schien die Vorentscheidung zu bedeuten, weil RWL doch nur zu selten für Entlastung sorgen konnte. Aber das Team biss sich wieder zurück ins Spiel. Der kleine Semih Yigit, am Donnerstag riesig aufgelegt, erkämpfte sich das Leder, spielte Torjäger Beytullah Seker an, der von links mustergültig auf den gerade eingewechselten Yasin Aktas auflegte. Der weckte mit dem 1:1 (49.) neue Hoffnungen, zumal vier Minuten später Dominik Franz Yigits kluges Zuspiel nur knapp am kurzen Eck vorbeijagte. Doch obwohl RWL nach dem neuerlichen Rückstand Libero Sven Schlabach in die Spitze beorderte, blieb's beim 1:2.
Der Pokalsieg blieb ein Traum, doch für die Rot-Weißen ist die Saison längst noch nicht erledigt. Vielmehr warten noch interessante Herausforderungen. Schon nächste Woche Samstag im Viertelfinale der Westfalenmeisterschaft bei Westfalia Herne, ab dem 10. Juli dann im Pokalwettbewerb auf Westdeutscher Ebene.
Aufgaben, in die sich RWL mit gewohntem Einsatz stürzen wird: "Ich kenne euch, ich weiß, dass ihr wieder aufsteht und in Herne wieder voll da seid", tröstete Thomas Mau seine Truppe nach der Siegerehrung und auch Mirko Graf hatte hoffnungsvollen Trost aus dem Gespräch mit Arminen-Coach Karl-Heinz Koberstein für sein Team mitgebracht: "Er hat gesagt, wenn ihr nicht Westfalenmeister werdet, dann wüsste er nicht, wer es schaffen sollte." • jig
RWL: Demir - Schlabach - Dastan, Gehl - Kohlhage - Krumm (47. Y. Aktas), Yigit, Isik, Franz - Yücel, Seker
Bielefeld: Wehmeyer - Hohmuth - Irmak, Kurt - Rinnelt, Kerr, Zumkehr, Rodenberg (25. Burmeister) - Arslan - Haeder (68. Zech), Yalda (33. Mizel, 65. Stroop)