Corona-Virus

  • Nun ja, auch wenn ich im Kern schon ah bei Pasi bin, kann man die Reiserückkehrer ja auch irgendwie nicht einfach "herausnehmen". Sie sind nun einmal da und sorgen für in der Gesamtheit gesehen steigende Zahlen. Es ist halt schwierig, sich auf die Begrifflichkeiten festzulegen, bzw. fehlt immer noch ein von irgendeiner öffentlichen Stelle definierter Grenzwert, der als "gut" oder zumindest als "unbedenklich" definiert wird. Die 7-Tage-Inzidenz von 50 Fällen auf 100.000 Einwohner kann es nicht sein, denn da sind wir ja nun überall noch ein gutes Stück enfernt. Auch "gute Nachrichten" sind selten. Ich zum Beispiel würde es als "gut" interpretieren, dass weder bei Fortuna Düsseldorf, noch beim TSV Meerbusch weitere Fälle aufgetreten sind, obwohl diese 2 Mannschaften nachweislich aufgrund verspäteter Meldungen in Kontakt zu 2 infizierten Spielern standen...


    Was würde Dir ein "von irgendeiner öffentlichen Stelle definierter Grenzwert, der als "gut" oder zumindest als "unbedenklich" definiert wird, nützen?

  • Er würde vermutlich nicht die gerade einsetzende Panik auslösen. 1.500 Neuinfizierte pro Tag klingt schlimm, wer sagt denn aber, dass wir die nicht schon seit Wochen haben, es aber nicht wussten, da weniger getestet wurde.


    Eine fest definierte Zahl, z.B. X% der Getesteten waren infektiös, wäre da verbindlicher.


  • Was würde Dir ein "von irgendeiner öffentlichen Stelle definierter Grenzwert, der als "gut" oder zumindest als "unbedenklich" definiert wird, nützen?


    Es würde helfen, die Sachlage vernünftig einzuordnen. Es ist übrigens auch gar nicht so unüblich, dass irgendwelche Zahlen als Referenz heran gezogen werden. Anfangs waren es Intensivbetten, dann die Fälle die ein Gesundheitsamt vor Ort bearbeiten kann, dann der R-Wert... und ganz ehrlich: Im globalen Vergleich finde ich, wenn wir von einem hochansteckenden Virus sprechen, 1.500 Neuansteckungen bei 82 Mio. Einwohnern am Tag "nicht schlecht". So lange wir da bleiben, würde ich, aus meiner laienhaften Sicht sagen, dass das "gut" ist.


    Und aus Dingen, die "gut" sind, kann man dann weitere Schritte ableiten. Ich kann einfach keine Strategie erkennen, die man verfolgt. Es dreht sich halt im Kreis und man bekommt immer wieder nur gesagt: "Joa, lass uns mal gucken, ob es bald einen Impfstoff gibt und bis dahin ist alles sehr sehr schlimm und sehr sehr gefährlich."

    Deutscher Sportclub Allez! Du wirst nie untergehen. Scheißegal was passiert, wir sind immer bei dir!

  • Ich lese in diesem Satz eher den Wunsch, dass man vom Staat klare Vorgaben für sein eigenes Handeln bekommt. Aber solange die Sache einigermaßen unter Kontrolle ist, will ich nicht, dass der Staat mir abnimmt, ob ich am Samstag mit 90 oder 150 Gästen angeblich die ganze Zeit draußen ein Fest feiern soll oder nicht.
    Mich beschäftigt die Frage sehr, aber für die Entscheidungsfindung lasse ich mich doch weder von Panik noch vom staatlichen Vorgaben leiten!! Wie gefährlich es für mich persönlich ist, hängt ja auch davon ab, wie ich mich dort verhalte. Und wenn ich Pech habe, erwischt es mich trotz sehr viel Vorsicht. Habe ich dann eine Rechtsgrundlage mit der von eventfan gewünschten Unbedenklichkeits-Zahl? Und selbst wenn, was nützt mit das, wenn ich bleibende Schäden habe?
    Ich will kein Corona kriegen, mir mein Leben aber auch nicht vermiesen lassen. Sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen ist eine große Herausforderung für uns alle. In unserer freiheitlichen Gesellschaft aber gibt der Staat dafür nur die Leitplanken vor. Nur weil Umziehen und Duschen in der Sportkabine im Verein jetzt wieder erlaubt ist, heißt das doch überhaupt nicht, dass es dort jetzt weniger gefährlich ist als vor ein paar Wochen! Deshalb muss halt jede(r) für sich selbst entscheiden (dürfen), welche Risiken und Chancen er/sie sucht.

  • Er würde vermutlich nicht die gerade einsetzende Panik auslösen. 1.500 Neuinfizierte pro Tag klingt schlimm, wer sagt denn aber, dass wir die nicht schon seit Wochen haben, es aber nicht wussten, da weniger getestet wurde.


    Eine fest definierte Zahl, z.B. X% der Getesteten waren infektiös, wäre da verbindlicher.

    Findest Du hier auf Seite 12:


    https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile


    Eine aktuellere als vom 12.8. gibt es scheinbar nicht.

  • Okay, danke. Dann hat man doch die Möglichkeit, eine faire Zahl zu formulieren. Wenn z.B. der 7-Tage-Wert der „Positivrate“ einen bestimmten Wert überschreitet, sind jeweils zu definierende Maßnahmen notwendig.


    Trotz allen dürfte man natürlich nicht die absolute Zahl der Erkrankten/Intensivpatienten aus den Augen verlieren, wenn dadurch z.B. Überlastung der Krankenhäuser droht.


    Jetzt verstehe ich noch weniger. Es gibt einen klar verbindlicheren Wert und der wird nicht eingesetzt. :thumbdown:


  • Diese Aussagen sind es, die das ganze Dilemma karikieren. Man kann kaum glauben was man hier so liest.


    Es geht um die Solidargemeinschaft, den Schutz der Kranken, der vielen Alten (und auch wenigen Jungen, die trotzdem Probleme bekommen)


    Oder anders



    Bislang sind wir doch supergut durch die Krise gekommen, die knapp 10.000 Toten, geschenkt. Ich denke es hätte ohne Corona auch viele Tode gegeben. Ein bischen Schwund ist immer. Ich finde das tolerabel. Ich lass mir nix vorschreiben, ich bin mein eigener Herr.


    ICH ICH ICH


    Diese Ignoranten haben noch immer nicht verstanden, daß es


    a) gar nicht um sie geht
    b) mit Ihrem Verhalten viele andere gefährden


    Das ist Egoismus ist seiner Reinform. Danke sehr.

  • Okay, danke. Dann hat man doch die Möglichkeit, eine faire Zahl zu formulieren. Wenn z.B. der 7-Tage-Wert der „Positivrate“ einen bestimmten Wert überschreitet, sind jeweils zu definierende Maßnahmen notwendig.


    Trotz allen dürfte man natürlich nicht die absolute Zahl der Erkrankten/Intensivpatienten aus den Augen verlieren, wenn dadurch z.B. Überlastung der Krankenhäuser droht.


    Jetzt verstehe ich noch weniger. Es gibt einen klar verbindlicheren Wert und der wird nicht eingesetzt. :thumbdown:

    Das Problem aktuell ist, das niemand weiß nach welchen Zahlen sich die Regierung richtet und darauf die Maßnahmen aufbaut. So wie es scheint berufen sie sich nur auf die aktuellen Fallzahlen, was meiner Ansicht nach falsch ist, da man wie Du schon schreibst, auch die Testzahlen und die Intensivzahlen berücksichtigen muss. Diese findet man ja täglich aktualisiert und die befinden sich in etwas auf gleichem Niveau.

  • Soweit ich das verstanden habe richtet sich die Regierung nach der Rückverfokgbarkeit der Fallzahlen um einen zweiten exponentiellen Anstieg zu vermeiden damit in der Folge nicht alles aus dem Ruder läuft. Damit verbunden sind die Kapazitäten im den Gesundheitsämter. Diese können pro Tag nur 5 infizierte zurückverfolgen. Zumindest war das mal so, dh 35 Fälle in der Woche. Dann hat man aufgerundet auf 50 pro Woche bundesweit. Damit man allen Bundesländern gerecht wird. Das war aber als die Fallzahlen in häufigeren Fällen auch zu Todeszahlen geführt haben, die ja immer noch als mit und an Corona zu sehen sind. Beispiel, ein über 70 jähriger stirbt innerhalb kürzester Zeit an den Folgen von Krebs, den man vorher noch nicht bei ihm entdeckt hatte und bei der Obduktion stellt man fest das er auch von Corona Viren befallen war, die aber nicht ursächlich waren an seinem Tod. Auch werden nicht überall Obduktionen durchgeführt bzw. in sehr hohem Alter mit Corona ähnlichen Symptomen ebenfalls mit in die Statistik von Corona Toten aufgenommen. Das passiert von Land zu Land unterschiedlich.


    Die Devise ist einfach lieber proaktiv und präventiv ubervorsichtig zu sein als ins Risiko zu gehen und reaktiv Kontrollverlust zu erleiden. Das richtige Maß dazwischen zu finden gestaltet sich schwierig und leider undifferenziert.

  • Nun ist es natürlich auch so, dass die Anzahl der Intensivpatienten und die Sterberate immer erst mit einiger Verzögerung der Zahl der Neuinfizierten hinterherhinken. Außerdem verstehe ich hier die Argumentation nicht, dass der Anstieg so gering ist, dass man ihn vernachlässigen kann. Aber selbst dann kann das dann doch nicht Anlass sein, weitere Lockerungen vorzunehmen, sondern im Höchstfall ein Argument dafür, dass die derzeit noch vorhandenen Restriktionen notwendig sind, um dieses Level halten zu können!

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Es bedarf auch an Anpassung neuester Erkenntnisse. Das Virus verändert sich. Die Art der Ausbreitung und die analytischen Möglichkeiten. In England gibt es zugelassene Testkits, die in 70 Minuten verlässlich anzeigen ob jemand für andere infektiös infiziert ist oder nicht. Aus Amerika kommt demnächst ein Nasenspray, der die Infektion über die Nasenschleimhäute und damit den Hauptzugang für das Virus, kappt. Irgendwo war auch mal die Rede von Masken mit Spezialsikberbeschichtung die verhindert, daß die eigenen ausgeatmeten aerosole keine infektiöse Viruslast mehr ausdrungen lässt usw.


  • Bitteschön, zugestanden. Es gibt in der Tat in Teilen einen Unterschied zwischen dem was gesellschaftlich wünschenswert ist und meinem individuellen (mal rational, mal emotional getriebenen Verhalten. Wohin ich mich aber mit eigenen Beiträgen noch nicht verirrt habe ist dieser Thread hier "Konzeptionsvorschläge, um wieder Spiele mit Zuschauern durchzuführen". Du hingegen hast 6 Deiner 8 Beiträge hier im Forum dort verfasst. Was ist denn in Deinen Augen egoistischer: Fußballspiele mit Zuschauern durchführen zu wollen oder meine Feier mit 100 Leuten. an der ich als Gast teilnehmen könnte?

  • nun, wenn Dir die Orte meiner Statements nicht gefallen, könntest Du im Zweifel einen Moderator hinzuziehen. Das liese sich sicher in Deinem Sinne regeln.


    Aber schon bemerkenswert, daß Du erst mal nachschaust wo ich was in welcher Gauß Verteilung geschrieben habe, du selbst Dein Profil aber abdichtest wie eine Schnecke in Ihrem Haus. Lächerlich, findest Du nicht?


    Zitat

    Was ist denn in Deinen Augen egoistischer: Fußballspiele mit Zuschauern durchführen zu wollen oder meine Feier mit 100 Leuten. an der ich als Gast teilnehmen könnte?


    Diese Fragestellung alleine spricht Bände. Was ich meinte hast Du verstanden? Falls nein, bitte nochmal lesen.

  • Als der ganze Mist los ging und gerade mal 1000 Menschen in Deutschland infiziert waren, wurde in der Klasse meines Sohnes ein Fall entdeckt. Das Gesundheitsamt hat auch uns aufgefordert, das Kind zu isolieren, nicht mit ihm zu essen und auch sonst absolut jeden Kontakt zu vermeiden...was für eine weltfremde Denke. Als ob man einen Grundschüler 2 Wochen lang zu Hause in einem Raum einsperren könnte...unglaublich. Diese Maßnahme galt auch, als er schon längst negativ getestet war. Ich kenne keine Eltern aus seiner Klasse, die sich daran gehalten haben, weil es schlicht nicht möglich ist. Die Androhung von Kindesentzug setzt der Nummer allerdings die Krone auf.


    @ hamus und alle anderen, die es interessiert: hier noch mal ein Link zur FAZ zu dem Thema...scheinbar bin ich nicht der Einzige, der dieses Vorgehen der Gesundheitsämter in Frage stellt...

    Einmal editiert, zuletzt von Pasi ()

  • Danke Pasi, das ist doch eine differenzierte Darstellung der FAZ! Nur: Warum musst Du denn ständig DIE Medienberichterstattung hinterfragen, wenn Du in Medien solche umfassend recherchierten Texte mit mehreren Perspektiven findest? Oder gehört die FAZ nicht zu DEN Medien?


    Es gibt nun einmal nicht DIE eine Meinung, auch nicht unter Eltern.


    Ich glaube allerdings inzwischen, wir beide sind gar nicht sooo weit auseinander. Wir lernen doch alle täglich dazu. Bei Lanz, auch Teil DER Medien, trat gestern einer auf, der übers Luft reinigen, richtiges lüften in Klassenräumen etc, sprach. Es gibt viel zu tun und viel zu lernen.


    Ins Fußballstadion zu gehen liegt mir persönlich allerdings derzeit, bei allem Egoismus, so was von fern. Insofern verstehe ich meinen Vorschreiber in der Tat nicht.

  • Das Thema Zuschauer im Stadion kann man ja nun mindestens bis Ende Oktober erstmal vergessen. Mindestens - eher länger.


    Nö es schlägt der Föderalismus jetzt wieder voll zu. Im Osten wird einfach mit 2000 Zuschauern in der Regionalliga gespielt, so uneinheitlich darf es nicht bleiben, das gibt doch noch richtig Ärger.

  • Nö es schlägt der Föderalismus jetzt wieder voll zu. Im Osten wird einfach mit 2000 Zuschauern in der Regionalliga gespielt, so uneinheitlich darf es nicht bleiben, das gibt doch noch richtig Ärger.


    Und wenns kein Föderalismus gibt dann ists die böse böse Angela die undifferenziert alles dicht macht....

  • Und wenns kein Föderalismus gibt dann ists die böse böse Angela die undifferenziert alles dicht macht....


    Wie begründet man das denn jetzt, dass in Jena 2000 Zuschauer da sind und in NRW vorraussichtlich 0? Merkel hat da wohl recht wenig mit zu tun. Ich gehe nicht davon aus, dass Thüringen, Sachsen und Brandenburg jetzt zu Hotspots werden. Überall dort wurde mit Zuschauern gespielt natürlich mit entsprechendem Hygienekonzept.

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