Der Abstieg ist für mich in erster Linie folgerichtig und verdient. Im letzten Saisondrittel war der Fussball richtig schlecht, erfolglos, planlos, mutlos, brotlos und als Zuschauer bis auf wenige Druck- und Kampfphasen auch mit Vereinsbrille schwer zu ertragen.
Eine gewisse Unnötigkeit ergibt sich für mich lediglich daraus, dass so viele verschiedene Dinge falsch gemacht bzw. falsch gelaufen sind:
-Fehlende Hierarchie und Führungsspieler
-Standardschwäche
-Dauerbaustelle auf LV
-Kein Plan B auf RV
-Keine taktische Reaktion darauf, dass sich Gegner zunehmend auf Wimmer und Okugawa sowie oft blanke Außen in der Verteidigung einstellten
-Falsches Einsetzen der Stürmer, die du eigentlich anders als Klos und Voglsammer anspielen musst (bestes Beispiel, dass Ince gegen gegen Hertha in Kopfballduelle mit IVs geschickt wird, was soll der damit anfangen?)
-Keinerlei bekannte Laufwege am 33. Spieltag
-Dass man überhaupt einen Interimstrainer benötigt, damit überhaupt mal das Wort "gewinnen" in den Mund genommen wird
-klar, die Kopfverletzungen
-ja, auch mit dem VAR und den Schiedsrichtern hatte man nicht nur Glück -- aber hängt auch mit der Führungsspielerschwäche zusammen, da man sich insgesamt viel zu brav präsentiert hat
-zu guter Letzt haben mindestens mal die Bayern, Köln und Bochum auch etwas angeboten, was man nicht nutzen konnte
Nimmt man die Anzahl der Probleme und die Tatsache, dass man noch bis zum vorletzten Spieltag in der Verlosung war, hat wahrscheinlich gar nicht so viel zu einem besseren Abschneiden gefehlt. Dennoch rangiert das für mich deutlich hinter den Abstiegen z.B. von 1998 und 2003, was die Unnötigkeit anbelangt, weil die ganzen Probleme, die wir hatten, nicht erst nach dem 30. Spieltag oder so vom Himmel gefallen sind, sondern, soweit von außen für mich beurteilbar, schlicht trotz teilweiser Offensichtlichkeit nicht oder zu wenig adressiert wurden.