Der allgemeine Fußball-Thread

  • Equal pay? Ich dachte immer, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Und wenn sich irgendwann niemand mehr für SchMännerfußball interessiert, dann purzeln auch dort die Preise. Nur die Fans sind ja so doof und zahlen alles, was gefordert wird.


    Schön wäre es...Dann wären Gesundheitsberufe wie Kranken-und Altenpflege oder Erzieher/innen etc. deutlich besser bezahlt...


    dem ist aber leider nicht so... :(

  • Der ganze Spieltag ist ein Riesenakt und kostet nur Geld.
    Auf die Einnahmen für Bratwurst und Bier kann man bestimmt auch verzichten.
    Also ganz ohne Zuschauer nur die Fernsehgelder kassieren und auch noch eine Menge Personalkosten sparen. :bigok:

    Millionen verbraten, nichts dazugelernt.
    Neuanfang auf allen Ebenen in Liga 3

    Bis wir wieder aufsteigen in die 2. Liga, vergehen etliche Jahre.

    Einmal editiert, zuletzt von Terrier ()

  • Offensichtlich ist die Idee schon sehr konkret. Sie soll zunächst für drei Spiele getestet werden. Danach aber dauerhaft angewendet werden. Das Geld soll durch Sponsoren aufgebracht werden. Fortuna hat wohl vier große Sponsoren dafür gewinnen können. Das ganze ist eine kreative Idee um Investorengelder zu gewinnen ohne die 50+1 Regel zu verletzen. Die einzelnen Spieltage werden quasi an Sponsoren „verkauft“.

    The Alarm waren immer besser als U2. Leider hat es nie jemand bemerkt!
    (Visions 2004)

  • Offensichtlich ist die Idee schon sehr konkret. Sie soll zunächst für drei Spiele getestet werden. Danach aber dauerhaft angewendet werden. Das Geld soll durch Sponsoren aufgebracht werden. Fortuna hat wohl vier große Sponsoren dafür gewinnen können. Das ganze ist eine kreative Idee um Investorengelder zu gewinnen ohne die 50+1 Regel zu verletzen. Die einzelnen Spieltage werden quasi an Sponsoren „verkauft“.

    Ich verstehe nur nicht, wo da der Profit für die Vereine liegt - jedenfalls wenn sie ihr Stadion sonst auch (weitgehend) voll kriegen.
    Einen Zusammenhang zur 50+1-Regel kann ich auch nicht erkennen. Das ist reines Sponsoring und kein Investment und das ist auch jetzt schon unbegrenzt möglich.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Wenn Fortuna mit 8,5 Mio Zuschauereinnahmen kalkuliert, müsste ein Sponsor bei 17 Heimspielen für ein Spiel 500T€ bezahlen. Dafür wird er bestimmt reichlich Goodies und medienwirksame Präsenz bekommen, aber ob sich das auszahlt?

  • Ich finde die Idee nicht gut, zumindest bei Vereinen mit kleineren Stadien. Am Ende werden dann die wirklich treuen Anhänger bei vielen Spielen ohne Karte dastehen, und stattdessen Eventies die Ränge füllen. Der verein erreicht damit zwar eine breitere Anhängerschaft, es fehlen aber immer mehr die echten Herzblutfans. Finanziell ist natürlich auch klar, dass ein volles Rheinstadion noch einmal wesentlich mehr Umsätze bei Speisen und Getränken bedeutet, was auch einen großen Teil der entgangenen Ticketerlöse kompensieren kann.

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Hatten wir das nicht auch einmal in der Abstiegssaison 2010/11 für ein Spiel gegen Paderborn, wo Alpecin 20.000 Karten gekauft und verteilt hatte?
    Ansonsten bin ich da auch eher skeptisch. Was passiert mit dem Kontingent für Gäste, müssen die weiter bezahlen , oder auch frei? Werden Karten online gekauft Und dann schwarz verkauft...etc?

  • So gut sich diese Idee im ersten Moment für viele Fußball-Fans auch anhören mag, ich sehe das auch eher skeptisch und kann mir nicht vorstellen, dass es über diese Pilotphase groß hinaus gehen wird.
    Für eine gesamte Zweitliga-Saison soll es sich um einen Betrag zwischen 7 und 8 Mio € handeln bei einem Zuschauerschnitt von knapp 30.000. In der ersten Liga dürfte er bei dann vollem Stadion (knapp 55.000) etwa doppelt so hoch sein.
    In der Pilotphase mit 3 Spielen geht es dann vielleicht um eine gute Mio €. Diese Summe werden die beteiligten Sponsoren sicher locker aufbringen können, aber ob darüber hinaus deutlich mehr möglich ist, das darf man schon bezweifeln. Zumal Sponsoren nicht wirklich etwas zu verschenken haben und sich dieses investierte Geld in irgendeiner Form auch zurückholen wollen werden. Und sei es durch höhere Preise ihrer Produkte, die auch die Fans konsumieren.
    Auch der Verein würde an andere Stelle möglicherweise Preise erhöhen, sei es bei der Verpflegung, höheren Mitgliedsbeiträgen oder beim Merchandising. Nach dem Motto: Wenn du keinen Eintritt bezahlst, dann hast du auch mehr Geld für Bratwurst und Trikot.
    Schwer vorstellbar auch, dass die Fortuna in der 1. Liga auf die großen Zahltage gegen Gladbach, Köln, Dortmund und Bayern verzichten würde. Und gerade bei diesen besonders begehrten Spielen sehe ich ein Problem. Wenn es etwas umsonst gibt, dann führt dies auch schnell zu Chaos und Verärgerung. Man stelle sich vor, alle Karten würden vorab veräußert werden, aber einige tausend Plätze würden frei bleiben, während viele Fans, die gerne hingehen würden, draußen bleiben müssten. Und auch der hier bereits angesprochene Punkt, dass die Gratis-Tickets dann auf dem Schwarzmarkt angeboten werden könnten, könnte zum Problem werden.
    Man darf auch gespannt sein, welche Spiele die Fortuna für diese Pilotphase auswählen wird. Ich würde da eher auf Wiesbaden und Elversberg, statt auf Schalke, Bochum oder den HSV tippen.
    Und unabhängig von diesem Versuch in der nächsten Saison, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass andere Vereine nachziehen werden. Die reichen Clubs sind doch viel zu geldgierig, als dass sie auf Zuschauereinnahmen freiwillig verzichten würden, selbst wenn sie es sich noch am Ehesten leisten könnten. Und die große Masse der restlichen Clubs kann sich das gar nicht leisten.
    Die rechtlichen Dinge hat die Fortuna laut eigenen Angaben bei der heutigen PK auch noch gar nicht abgeklärt. Es gibt ohnehin noch sehr viele Fragezeichen bei dieser Aktion.
    Wenn ein Verein mit seinen Sponsoren einen Plan entwickeln würde, um die Ticketpreise dauerhaft zu senken, dann fände ich das eine gute Aktion und würde sie auch für realistisch halten. Aber so ist das für mich bislang nur eine PR-Aktion, bei der große Zweifel angebracht sein sollten, ob sie gelingen wird.



    @ x-Bergarmine
    Der logistische Aufwand für die Kartenvergabe würde doch bestehen bleiben, bei zu erwartenden höheren Zuschauerzahlen sogar noch zunehmen.


    @ HP
    Auch die Gästefans sollen keinen Eintritt zahlen.

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    "Es gab einen Kontakt. Ich dachte immer, es müsse ein Foul geben." (Christian Streich)

  • :yes: Top-Beitrag von Beaker.



    Selbstverständlich geht es bei dieser Idee nicht darum, „den Fußball den Fans zurückzugeben“ – wie Allofs es in populistischer Diktion (Trump sagte bei seiner Inauguration in etwa „Giving back the Country to the People“) ausgedrückt hat. Das ist ein rein ökonomisch motiviertes Konzept. Die große Frage ist, ob dieses Konzept ökonomisch aufgehen kann oder nicht. Diese Frage ist nicht so leicht zu klären. Der Anreiz für den Verein liegt in der Festabnahme der Tickets, also der Garantie der mehr oder weniger maximalen Erlöse für den
    Eintritt, die von externen Mittelgebern garantiert werden. Das gibt ganz andere Planungssicherheit, bessere Voraussetzungen in Lizenzierungsverfahren und höhere Kreditwürdigkeit. Mehreinnahmen bei Merchandaising und Gastro-Konsum im Stadion kommen dazu. Aber auch eine deutliche Steigerung der allgemeinen Aufmerksamkeit in der Stadt, die den Werbewert erhöht. Die Frage ist, wieviel die Sponsoren dann wirklich zahlen. Und was es den Sponsoren bringt. Die aktuelle Mediendebatte zeigt schon mal, was damit an Aufmerksamkeit erzeugt werden kann. Aktuell nämlich extrem viel. Dass sich, wie Beaker schreibt, 4 Sponsoren pro Saison in Liga 2 ca. 8 Mio teilen und in Liga 1 ggf. 16 Mio, scheint jedenfalls gut machbar. Es kann sein, dass das Konzept ökonomisch für alle Beteiligten aufgehen könnte. Dass die Fans und die Fußballkultur davon profitieren, ist damit aber eben nicht gesagt. Nicht einmal, dass die Stadion-Besucher damit unbedingt billiger wegkommen – jedenfalls nicht, wenn sie im Stadion ordentlich konsumieren. Aber um die Fans und die Fankultur und die Fußballkultur geht es bei solchen ökonomischen Konzepten sowieso nie.

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  • Sorry Fonzie, aber da muss ich dich in einem wichtigen Punkt gleich korrigieren, weil ich das so nicht geschrieben habe und so auch nicht ist: Diese 4 Fortuna-Sponsoren teilen sich den Einnahmeverlust dieser 3 Spiele des Pilotprojektes in der kommenden Saison. Um die Einnahmeverluste einer ganzen Saison zu kompensieren, sucht die Fortuna noch weitere Sponsoren. Und dass dieses Vorhaben gelingen wird, da habe ich halt so meine Zweifel.

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  • Für 3 Spiele gegen die genannten unattraktiven Gegner kann ich mir das gut vorstellen. Da wird die Bude voll, das kann man schön medienwirksam inszenieren (bereits jetzt gibt es ja eine Awareness über die Landesgrenzen hinaus) und alle sind happy über die tolle Aktion.


    Über eine ganze Saison kann ich mir das nicht vorstellen.
    - Sponsoren wollen eine gewisse Exklusivität über einen längeren Zeitraum und nicht nur an einem Spieltag. Branchenähnliche Sponsoren schließen sich aus (z.B. nur ein Biersponsor).
    - Man soll online p.P. 5 Karten bestellen können. Bedeutet, dass gegen Bayern max 10.000 Fans Karten kaufen können werden. Es blühe der Schwarzmarkt!
    - Was werden wohl die Ultras sagen, wenn die Hälfte von ihnen keine Karte bekommt, weil andere online schneller waren?
    - Identifikation der Fans geht noch mehr flöten, weil im Stadion eine reine Popcorn Gesellschaft wie in den USA entstehen wird.


    Nette Idee, wie gesagt für die 3 Spiele.

  • Beaker hat mit seinen Differenzierungen schon recht. Dennoch kann man lesen, dass für die nächsten 5 Jahre bereits ein Betrag von 45 Mio Euro für diesen Zweck zur Verfügung steht. Daher ist das sicherlich mehr als eine Eintagsfliege von 3 Spielen.
    https://www.kicker.de/gaeste-f…revolution-948609/artikel

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  • Düsseldorf muss sicherlich etwas tun. Traditionsverein, Landeshauptstadt, Ziel 1. Bundesliga und prozentual nach Sandhausen die schlechteste Stadionauslastung. Ein interessantes Projekt, was aber auf andere Standorte kaum übertragbar ist.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Wenn Begriffe wie gratis oder umsonst fallen, bin ich gleich skeptisch, weil da immer irgendein Haken hinter steckt.
    So ergeben sich doch einige Fragen.


    Die 45 Mio, also 9 Mio pro Jahr, würden für 5 Jahre 2. BL ja bereits ausreichen. Allerdings steht da von Partnern mitfinanziert. Es wäre interessant zu wissen, wie viel diese Partner von den 45 Mio tragen und wie viel der Verein selbst. Ist Fortuna so reich?


    Aktuell hat die Fortuna ca. 27.000 Mitglieder. Wenn alle Karten haben wollten, wären dies 2 pro Mitglied. Da wird das mit dem bis zu 5 schon problematisch.
    Und wenn man mal davon ausgeht, dass die Mitliederzahl im Aufstiegsfall nochmal deutlich steigen wird, weil viele ihre Chancen auf die begehrten Top-Spiele wahren wollen, dann werden viele leer ausgehen. Dann wird das passieren, was einige hier ja schon angesprochen haben: Treue Fans, die seit Jahren regelmäßig zu den Spielen gehen und dafür bereit waren/sind zu zahlen, bleiben außen vor, während neue Fans, die nur dem Lockruf gratis folgen, Karten erhalten werden.
    Oder auch das, was auch schon angesprochen wurde: Alle Karten werden im Vorfeld abgesetzt, viele gehen aber trotzdem nicht hin, weil man viel eher bereit ist ein Gratis-Ticket auch mal verfallen zu lassen, es bleiben Plätze leer und andere, die gerne das Spiel sehen würden, können es dann halt nicht. Dies könnte für viel Unmut und Ärger sorgen. Ob Fortuna und ihre Partner dafür eine Lösung parat haben?

  • Düsseldorf muss sicherlich etwas tun. Traditionsverein, Landeshauptstadt, Ziel 1. Bundesliga und prozentual nach Sandhausen die schlechteste Stadionauslastung. Ein interessantes Projekt, was aber auf andere Standorte kaum übertragbar ist.

    Das ist ein hilfreiche Einordnung dieser Maßnahmen sozusagen in das Ausgangsproblem. Es ist aber nichts Neues in DDorf. Düsseldorf war noch nie eine echte Fußball-Stadt. So gesehen ist dieser radikale Ansatz der Versuch, eine jahrzehntelange (Nicht-)Tradition zu verändern. Eine schwerige Aufgabe. Man macht eine Stadt nicht mal einfach so zu einer Fußball-Hochburg. Insofern passt der fundamentale Ansatz zum Ausgangsproblem. Ob es funzt? Ich sehe da nicht nur die ganzen Bedenken hier ebenso wie @Ewig, Phileas, Beaker und andere. Ich sehe v.a. dieses traditionelle Standort-Problem in Düsseldorf. Diese Problem hat Bielefeld z.B. so nicht, auch wenn es viele Städte gibt, die Fußball begeisterter sind.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Fonzie ()

  • Eine Fußball- oder Sportstadt ist Bielefeld aber auch bei Weitem nicht.
    Wir haben unsere Arminia, die selbst in der 1. Liga Mühe hat ihr kleines Stadion voll zu bekommen.
    Die Nr. 2 im Fußball ist nach dem Absturz des VfB Fichte mittlerweile der VfL Theesen...in der 7. Liga.
    In anderen populären Sportarten wie Handball, Volleyball, American Football oder Tischtennis gab es immer mal wieder kurzzeitige Ausflüge in die 2. Liga, im Basketball ging es so weit ich weiß mal in die 3. Liga und über Eishockey reden wir besser erst gar nicht.
    Düsseldorf, okay doppelt so viele Einwohner wie Bielefeld, hat neben der Fortuna immerhin noch Eishockey. Und selbst PB kann neben seinen Fußballern noch seine zweitklassigen Basketballer vorweisen, was eben mehr ist als Bielefeld.

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    "Es gab einen Kontakt. Ich dachte immer, es müsse ein Foul geben." (Christian Streich)

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