Vor der Leistung der Münsteraner Mannschaft und ihres Trainers habe ich absoluten sportlichen Respekt. Soviel Sportsmann sollte man schon sein.
Dem Verein an sich werde ich allerdings keine Glückwünsche zollen. Unabhängig von den Begebenheiten in den 80er und 90er Jahren, die aus Konkurrenten früherer Zeit endgültig Erzrivalen gemacht haben ist dieser Verein über lange Jahre auf sämtlichen Ebenen ein absolut überheblicher Chaosclub gewesen. Gefühlt war man als Gründungsmitglied immer Bundesligist. Kein Stadionprojekt war groß genug für den etablierten Drittligist. Die Taube auf dem Dach war immer das Ziel, statt dem Spatzen in der Hand. Natürlich hat man sich dadurch massiv geschadet, aber es zeigte wie dort stets gedacht worden ist. Auch die Anhänger waren nie anders aufgestellt. Stets am Maulen, wenn woanders Projekte umgesetzt wurden, wie unfair das all das sei und im selben Atemzug hohe zweistellige Millionenbeträge von der öffentlichen Hand einfordern, um ein Stadion mit 30.000 bis 40.000 Plätzen bauen zu können. Scheinheilig und überheblich. Das ist der Eindruck, den man aus der Ferne vom SCP bekommen muss. Ich weiß nicht, was an diesem Club sympathisch sein soll. Und das, obwohl ich es eigentlich immer mit den alten Traditionsclubs halte.
Selbst deren Schlachtruf „Alles zusammen für …“ ist doch nur aus der Tatsache entstanden, dass die den Preußen lange Zeit eigene Denkweise auch intern zu Spaltung und Verdruss geführt haben und deren eigene organisierten Fans noch vor 10 Jahren am liebsten gegenseitig aufeinander eingeprügelt hätten.
Diesen Club kann man eigentlich seit gut 40 Jahren komplett in die Tonne hauen. Das einzige Argument, was für die Preußen spricht ist, dass diese positive Entwicklung eingesetzt hat, seit der nach der jüngsten Stadionpleite zurechtgestutzte Vorstand sich mit der Stadt arrangiert hat und doch lieber den Spatz in der Hand hält. Man wird sehen, wie nachhaltig das ist oder ob der alte Clubcharakter in der zweiten Liga bei Misserfolg wieder zum Vorschein kommt.
Respekt an Mannschaft und Trainer. Nicht dem Club.